Frederics Blog

Mein erster Ironman 70.3-Sieg

Lange gab es hier nichts mehr von mir zu hören. Als Triathlon Profi hat man ja soo viel zu tun… 😉 Naja, Zeit endlich mal wieder was zu schreiben. Bei dem Anlass, hilft auch keine Ausrede. Da ich jetzt nichts zu den vielen letzten Rennen im August und September schreiben will, besucht doch gerne meinen Instagram Account, bei dem ich unter jedes Bild auch immer ein paar Worte über meine Rennen geschrieben habe.

Nun zum Anlass dieses Blogs: Ich hab es endlich geschafft! Nach 6 Podiumsplatzierungen bei Challenge Family und Ironman 70.3 Rennen, konnte ich meinen ersten internationalen Profisieg holen beim Ironman 70.3 Lanzarote und mich damit frühzeitig für die Ironman 70.3 Weltmeisterschaften in Taupo, Neuseeland qualifizieren, die Ende November 2020 stattfinden.

Ein Tag vor dem Rennen in Lanzarote wurde bereits das Schwimmen abgesagt. Der Grund dafür war die Vorhersage von extremen Windbedingungen. Das hat mich als guten Schwimmer in solch einem Starterfeld extrem geärgert und ich war eigentlich gar nicht mehr so motiviert überhaupt zu starten. Aber was soll man machen, wenn man extra nach Lanzarote geflogen ist. Somit gab es für die Profis ein Bike and Run mit Massenstart. Wie das ganze dann beim ersten Wechsel ausgeschaut hat könnt ihr hier im Video sehen 😀

Das Chaos ging zu Beginn des Radfahrens erstmal weiter, bis sich vorne mit mir ein paar Athleten gefunden hatten, die ordentlich aufs Tempo drückten, um die Gruppe zu teilen. Dank der extremen Windbedingungen, gab es auch keine wirkliche Windschattenproblematik, da der Wind zu Beginn eher von der Seite kam (im Radsportjargon: typische Windkantensituation!) und so jeder ungefähr dieselben Wattwerte treten musste, um dabeizubleiben. Außerdem war die Radstrecke mit über 1000 Höhenmetern auch so schon sehr anspruchsvoll. Bei Kilometer 21 hatten wir mit einer Gruppe von 7 Athleten bereits einen Vorsprung von über zwei Minuten auf unsere Verfolger. Zwei weitere Athleten platzten weg, als ich bei einer Rückenwindpassage bei Kilometer 30 attackierte, um vielleicht alleine wegzukommen.

Bild: Ingo Kutsche

Als ich merkte, dass noch vier Athleten dranbleiben konnten,

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Rennen über Rennen

Den nachfolgenden Text habe ich für die Challenge-Family-Website, für die ich ja in diesem Jahr Ambassador sein darf, verfasst. Wegen der internationalen Ausrichtung der Challenge-Serie ist er ausnahmsweise auf Englisch verfasst.

Das Original-Layout ist hier

 

First I have to say that I like to race a lot! If it was up to me, I would love to race every weekend throughout the whole season. But I’m a professional triathlete and I have to use most of my time for training, plus my coach has a pretty good sense of which races are best for my training and which races I’m better leaving out. I’m also pretty sure that in the coming years, I will race less and less per season because it’s becoming more important to be in my best shape on day X. So right now, I’m not yet concentrating on races such as the 70.3 Worlds but moreover making myself a name on the European circuit.

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Solides Trainingsrennen in Tübingen

Mein nächstes großes Rennen wird diesen Samstag die Challenge Prag sein. Es wird wohl wieder ein Hitzerennen werden, was mich aber nicht weiter stört, da die Hitze für meine Gegner meistens noch schlimmer zu sein scheint als für mich. Außerdem ist das Profifeld in Prag außerordentlich gut besetzt, weitaus besser noch als am Walchsee. Hier die Startliste. Es wird eine gewaltige Herausforderung werden aufs Podium zu kommen, was aber auf jeden Fall das Ziel ist. Ich freue mich auf das für mich ganz neue Rennen in einer mir schon bekannten Stadt! Ich habe sehr gut trainiert und die Form stimmt.

Bild: Cornelia Ziegler

Am vergangenen Sonntag bin ich seit 11 Monaten wieder mal eine Sprintdistanz gestartet als reinen Trainingswettkampf, einfach von Anfang bis Ende knapp eine Stunde den Puls so hoch wie möglich halten. Dafür ging es nach Tübingen zur 1. Bundesliga,

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Hitzeschlacht am Walchsee

Es gibt wahrscheinlich kein Rennen auf das ich mich so freue wie die Challenge Walchsee. Nicht nur, weil es mein Heimrennen ist und ich die abwechslungsreiche Strecke in- und auswendig kenne, sondern auch weil das Rennen in dem idyllischen Ort Walchsee wahnsinnig professionell organisiert ist und so macht es umgeben von dem denkbar schönsten Bergpanorama einfach nochmal umso mehr Spaß.

Dieses Jahr sparten wir uns noch ein bisschen Fahrerei und Stress indem meine Freundin Zsanna und ich in Walchsee in einem Hotel statt zuhause übernachteten. Zsanna startete am Walchsee über ihre allererste Mitteldistanz.

Der Tag vor dem Rennen war geprägt mit einer kleinen Lauf- und Radeinheit, der Pressekonferenz, einem langen Mittagsschlaf, dem Bike Check in und natürlich der legendären Kaiserschmarrn- Party. Das Ganze bei knapp 35°C und am Renntag sollte es sogar noch etwas heißer werden. Meine Form ist derzeit ziemlich gut, wie ich es auch schon in Erding am vorangegangenen Wochenende beweisen konnte, also war die Hitze am Renntag meine einzige Sorge, aber da mussten ja alle durch.

Abgesehen von der Challenge Samorin war Walchsee auf jeden Fall das bestbesetzte Profirennen, in dem ich je gestartet bin. Allein aus Deutscher Sicht waren mit Nils Frommhold, Maurice Clavel, die auch beide schon für den Ironman Hawaii dieses Jahr qualifiziert sind, und Boris Stein, der nach einer langen Verletzungspause wieder ins Renngeschehen einsteigt, einige absolute Hochkaräter am Start. Dazu kamen noch der Italiener Gulio Molinari, der Walchsee auch schon einige Male gewinnen konnte und mit der Startnummer 1 an den Start ging, die Neuseeländer Mike Philipps (Athlet mit dem schnellsten Ironman Debüt: 7:52h im vergangenen Jahr und in diesem Jahr Sieger beim Ironman Neuseeland) und Matt Burton und noch einige andere sehr starke Athleten. Es sollte also ein heißes Rennen werden, nicht nur wegen der Temperatur.

Der Start am Rennmorgen war erst um 10:30Uhr. Ein früherer Start wäre vor allem bei der Hitze natürlich schöner gewesen, aber die Bauern brauchen in der Früh noch die Straßen, um ihre Milch zu transportieren beziehungsweise abholen zu lassen, so dass eine Vollsperrung der Strecke grundsätzlich erst ab spätem Vormittag möglich ist. So konnte man dann wenigstens bis 7 Uhr schlafen und dann in Ruhe frühstücken bevor es für die letzten Erledigungen in die Wechselzone und dann zum Einlaufen ging. Der Walchsee hatte über 25°C Wassertemperatur, also sollte es mein erstes Rennen der Saison ohne Neo werden und endlich konnte ich mal meinen Sailfish Rebel Pro Swimskin auspacken und auch im Wettkampf benutzen.

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Start-Ziel-Sieg mit Streckenrekord

 

Von guten Rennen gibt es meist weniger zu erzählen als von schlechten Rennen, da ja nicht viel schief gegangen ist und von schlechten Rennen lernt man einfach mehr. Dennoch will ich die Anzahl der schlechten Rennen auf jeden Fall so gering wie möglich halten.

Der Stadttriathlon Erding am vergangenen Wochenende war eins dieser guten Rennen, wenn nicht sogar eins meiner Besten. Ich versuche dennoch mal ein bisschen davon zu erzählen.

Ich war schon mehrmals in Erding am Start. Überwiegend beim Kindertriathlon, aber 2015 konnte ich auch schon die Sprintdistanz für mich entscheiden. Erstmals ging ich nun bei der sehr bekannten Olympischen Distanz an den Start, die meine Eltern beide schon einmal gewinnen konnten. Auch mein Ziel war es zu gewinnen, obwohl ich den Wettkampf voll aus dem Training machen würde, denn eine Woche später findet eins meiner wichtigsten Rennen, die Challenge Walchsee, statt.

Schon am Vortag des Rennens ging es für mich nach Erding, wo ich meine Teamkollegen vom Erdinger Alkoholfrei Perspektivteam traf und wir gemeinsam einen Vortrag über Social Media anhören durften, der von Niclas Bock gehalten wurde. Auch wenn ich persönlich mit meinen Social Media Aktivitäten sehr zufrieden bin, konnte ich einiges Neues dazu lernen. Am Abend speisten wir dann gemeinsam in der Erdinger Weißbräu Gaststätte und es gab Käsespätzle und Kaiserschmarrn als Carboloading und dazu natürlich Erdinger Alkoholfrei Zitrone (mein persönlicher Favorit).

Der Start am Tag darauf war erst um 11:10Uhr, also ging es mit Frühstück und Check in sehr entspannt zu. Das Wasser hatte leider knapp unter 22°C, also war der Neo erlaubt. „Leider“ nicht, weil ich nicht mit Neo schwimmen will, sondern weil es so knapp an der Grenze war, dass es mit Neo viel zu warm werden würde.

Pünktlich fiel der Startschuss und ich konnte mich gleich zu Beginn an die Spitze setzen mit meinem Trainingskollegen und Kumpel Marchelo Kunzelmann in meinem Wasserschatten. Es galt zwei Runden á 750m zu schwimmen, die von einem Landgang geteilt wurden. Wenn man die Schwimmzeiten anschaut, war eine Runde wohl eher zwischen 800 und 850m lang. Ich schwamm die erste Runde ziemlich hart an und fühlte mich im Neo sofort überhitzt, so dass ich mich beim Landgang erstmal sammeln musste. Da man bei diesem Landgang circa 100m zu laufen waren, gestaltete sich das erneute Losschwimmen als besonders schwer und ich brauchte ein paar Züge um wieder meinen Rhythmus zu finden. In der zweiten Runde konnte ich knapp 30s auf Marchelo rausschwimmen, von denen er aber 15s wieder beim ersten Wechsel reinholte. Zuerst kam ich gar nicht aus meinem Neo raus, dann waren die Riemen in meinem Helm komplett durcheinander und letztendlich bin ich beim Radaufstieg schön abgerutscht. Das waren dann aber auch die einzigen Makel bei diesem Rennen.

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The Championship

Endlich war wieder Rennwoche und mein erstes großes Saisonhighlight stand an: „The Championship“, die Challenge Samorin (sprich: Schamorin) in der Slowakei ein paar Kilometer östlich von Bratislava, nahe der ungarischen Grenze, direkt an der Donau. Ein Preisgeld von insgesamt 150.000€ lockt die Weltspitze unseres Sports in diese kleine Ortschaft und auch mich. Allerdings war die Location des Wettkampfes die „X-Bionic Sphere“. Ein riesiges Resort mit unzähligen Sportanlagen wie zum Beispiel auch einer Pferderennbahn. Ich war mehr als gespannt darauf mich mit so einem starkem Profifeld zu messen und freute mich vor allem auch auf eine Besonderheit des Rennens: Die 20m Windschattenregel. Anstelle der üblichen 10m, wo man nachweislich noch einen großen Windschattenvorteil hat, müssen hier beim Radfahren 20m zum Vordermann Abstand gehalten werden, womit man kaum mehr Windschatten hat. Dies macht „The Championship“ zum wahrscheinlich fairsten Rennen im ganzen Triathlonzirkus.

Für mich ging es am Donnerstag mit meiner Freundin von Nürnberg nach Samorin. Tatsächlich war es das erste mal, dass ich selber 6h am Stück Auto gefahren bin, allerdings war es nur halb so schlimm wie erwartet. Dort angekommen durften wir erstmal in unser luxoriöses Zimmer einchecken, bevor es nochmal für eine kleine Einheit in den beheizten 50m outdoor Pool ging.

Am nächsten Tag fuhr ich einen Teil der Radstrecke ab und hatte bei knapp 200 Watt fast einen 39er Schnitt mit dem Wettkampfmaterial. Eine brutal schnelle Strecke: Komplett flach und gute Straßenverhältnisse. Wovor ich aber unglaublichen Respekt hatte, war am Renntag 90km in der Aeroposition liegen zu müssen ohne sich mal für längere Zeit aufrichten zu können. Bisher war jede meiner fünf Mitteldistanzen relativ bergig und auch jetzt im Nachhinein kann ich sagen, bergig ist deutlich einfacher.

Noch 10 Tage

10 Tage sind es noch bis zu meinem ersten Saisonhöhepunkt und auch ersten richtig großem Rennen auf der Mitteldistanz: Challenge Samorin oder auch „The Championship“. Die Weltmeisterschaft über die Mitteldistanz, nur eben nicht von Ironman, sondern von Challenge. Sowohl die Vorfreude, als auch die Nervosität nehmen von Tag zu Tag zu und ich bin extrem gespannt darauf wie ich in solch einem Weltklasse Starterfeld abschneiden werde.

Die letzte Woche, also drei Wochen vor dem Rennen, war nochmal eine sehr intensive und umfangreiche Trainingswoche. Eventuell sogar eine meiner härtesten überhaupt. 30km Schwimmen davon 6,4km intensiv, 450km Radfahren davon 97km intensiv und 100km Laufen davon 37km intensiv, insgesamt 28h Training inklusive eines Trainingswettkampfes bei der Challenge Heilbronn über die olympische Distanz, was -rückblickend betrachtet- vielleicht nicht die allerbeste Idee war nach so einer Woche.

Bereits am Samstag fuhr ich mit meinen Trainingskollegen Marchelo Kunzelmann und Simon Henseleit nach Heilbronn, was von Nürnberg echt ein Katzensprung ist. Während die beiden ihren Bundesliga Team Sponsor HEP dort vertreten mussten, welcher zugleich auch der Hauptsponsor der Challenge Heilbronn war, war es für mich eine sehr kurzfristige Entscheidung dort an den Start zu gehen, um so nochmal ein bisschen Wettkampfroutine für Samorin zu sammeln. Die Mitteldistanz wäre nach dieser Trainingswoche zu viel gewesen, auch wenn es mich schon gereizt hätte. Denn einerseits war auch diese sehr gut besetzt und andererseits ist die Location dort schon mega und macht richtig Bock auf „Ballern“.

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Frederic Funk Triathlon-Blog: Challenge Riccione

Nachdem ich in den letzten beiden Jahren bereits Ende März mit dem ersten Wettkampf in die Saison eingestiegen bin, empfand ich den 05 Mai dieses Jahr schon als spät und konnte mich in den Wochen davor schon kaum mehr still halten und war dementsprechend froh als endlich die Rennwoche anstand. Im letzten Jahr habe ich glaube ich endlich das perfekte Taperprogram für mich entwickeln können, was ich seitdem exakt so vor jedem Wettkampf absolviere. So wissen mein Körper und Geist einerseits genau, dass sie jetzt in den Wettkampfmodus fahren müssen und andererseits geben die einzelnen Trainingseinheiten auch Rückschlüsse wie die Form im Vergleich zu den Taperwochen der vorherigen Wettkämpfe ist.

Am Donnerstag vor dem Rennen ging es bereits nach Riccione, so hatte ich nochmal die Gelegenheit am selben Tag die neue Radrunde abzufahren. Im Gegensatz zu letztem Jahr waren dieses mal zwei Runden zu absolvieren und obwohl es circa 100 Höhenmeter weniger sind, ist die neue Strecke keinesfalls einfacher. Zumindest die Straßenqualität ist deutlich besser (für italienische Verhältnisse).

Ab dann hieß es weitesgehend Beine hochlegen, Kohlehydrate tanken und hoffen, dass das Wetter am Renntag gut wird. Nach meinem dritten Platz im Vorjahr ging ich dieses Jahr mit der Startnummer 3 ins Rennen, denn der Vorjahressieger Gulio Molinari, für den es ein Heimrennen ist, sowie der Vorjahreszweite Thomas Steger aus Österreich waren auch am Start.

Dann stand endlich der lang ersehnte Rennmorgen an. Das Wetter sah schon mal ganz vielversprechend aus und wie an jedem Rennmorgen, besonders vor dem ersten Saisonrennen, war ich beim Frühstück froh die Tage davor gut gegessen zu haben, denn jeder Bissen kam mir vor Aufregung fast wieder hoch. Als ich nach dem „Frühstück“ dann meine Gelflasche fürs Radfahren zubereitete und dran roch, hing ich schon mal vorsichtshalber über der Toilette, konnte aber meinen Mageninhalt gerade so noch für mich behalten. Ja, diese unschönen Dinge gehören eben auch zu unserem Sport smile Wie gesagt, vor dem ersten Saisonrennen ist die Aufregung auch nochmal extra groß.

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Frederic Funk Triathlon-Blog: Profi Jahr Nummer 2

Lange gab es hier nichts mehr von mir zu hören und da die Saison nun schon in weniger als 4 Wochen richtig losgeht, wird es mal wieder höchste Zeit für einen Blogeintrag. Zwar hatte ich es mir über dem Winter öfter vorgenommen zu schreiben, aber das Leben als Triathlon Profi ist stressiger als vielleicht manche denken wink Okay, teilweise war es dann zugegeben auch die Faulheit.

Dementsprechend möchte ich euch nun auf den neuesten Stand bringen, was meine Vorbereitung und Wettkampfplanung angeht.

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