Im Chiemgau herrscht im Moment ein solch schöner Spätsommer, dass wir uns eigentlich täglich überlegen, welche Art sportliche Betätigung wir uns gönnen. Entweder nach der Arbeit oder eben an den Wochenenden. In ein Hallenbad bekommen uns zur Zeit keine zehn Pferde, höchstens um die Kiddis meiner Trainingsgruppe herum zu scheuchen. Die Laufkilometer sammeln sich auch nicht wirklich an. Da Frederic ein neues Rennrad hat, mussten wir natürlich gleich einige Male mit ihm zum Testen fahren.
Ab und an geht es mit den Mountainbikes in die Berge, wo ich dann auch wieder froh bin, wenn es bergab geht. In der Off-Season soll man sich doch schließlich erholen.
Man könnte dann noch Skirollern gehen oder sonst so andere koordinative Sportarten austesten, wie zum Beispiel das Klettern.
Wir waren schon einige Male mit den Kindern auf Klettersteigen unterwegs. So nahmen wir uns auch gestern eine schöne Klettertour, den Schuasta-Gangl, auf der Steinplatte vor. Für Anfänger geeignet kann also nicht so schwer sein und deshalb etwas für Kinder.
Nach einer 3-stündigen Anfahrt auf der Straße über Kössen, St. Johann, Waidring mit den Tandems und dem Mountainbike durften wir die Räder endlich auf dem Parkplatz der Steinplatte abstellen. In der letzten Stunde Anfahrt schafften wir leider nur 4km ! Die Mautpflichtige Passstraße von Waidring hoch zur Steinplatte ist mit ihrem 15 % schon richtig steil und macht in der Steigung den Ironman Wales große Konkurrenz. Aber in der Länge liegt sie klar vor Wales.
Der Fußmarsch zum Klettersteig war dafür um so kürzer. Nach 15-Minütigem Gehen auf einem Schotterweg, schlängelte sich dann schon ein steiler Pfad Richtung Steilwand. 20 MInuten später standen wir vor dem Einstieg in den Schuasta-Gangl.
Laut Beschreibung hat diese Klettertour gerade mal 250 HM. Ist ja nicht viel. Nur, wenn diese 250 HM senkrecht nach oben zu klettern sind, dann ist es doch etwas anspruchsvoll und kostet zeitweise wirklich Überwindung und vor allem Zeit ! Steighilfen waren ja nicht immer gegeben !
An manchen Stücken des Klettersteigs musste man richtig mit der Wand verschmelzen. Marc-Philipp und Anna-Marie benötigten oftmals unsere Hilfe zum Umhaken, weil sie noch zu klein waren, um vom Fels aus an das Seil zu gelangen.
Belohnt wurden wir dann 2 Stunden später mit einer herrlichen Aussicht...... und
wieder einem Gipfelkreuz mehr....
Die Kinder waren richtig stolz auf sich !
Für den Rückweg wählten wir dann lieber die kurze Variante durch den Wald direkt nach Reit im WInkl zurück....Nach einem Platten und Freds Feststecken im Schlamm hatten wir keine weiteren Vorkommnisse, so dass wir nur auf den letzten Kilometern in die Dunkelheit kamen. Zur Belohnung gab es Eis !
P.S.: Frederic ist selten auf den Bildern zu sehen, da er uns immer ein Stück voraus war. Naja, als angehender Speedkletterer muss er trotzdem noch viel trainieren.
Mal sehen, welche Art Aktivität uns morgen so anlacht ! So eine gemütliche Wanderung wäre eigentlich auch mal wieder was für mich. Ich kann nicht schon wieder Adrenalin verschießen !