Die Worte von Sebastian Kienle nach seinem Ironman Weltmeistertitel auf Hawaii, eigentlich geht es noch weiter mit „...judge it because of your best day“. Manche Rennen will man lieber schnell wieder vergessen. So auch das Rennen letzten Samstag in Kraichgau.
Da der Startschuss zur Prime-Time um 20:15 Uhr fiel, ging es auch erst am selben Tag in der Früh nach Bad Schönborn im Kraichgau. Dort stand das zweite Rennen der ersten Bundesliga an, was auch gleichzeitig ein DTU-Cup mit EM-Quali war.
Das Ziel des KIWAMI Tri Team Grassau war es zu beweisen, was wir wirklich drauf haben, nachdem wir das in Buschhütten nicht konnten. Dementsprechend gingen wir mit einer soliden Besetzung an den Start: Max Sperl, Pirmin Frey, Matja Meden, Samuel Grill und ich.
Auch wenn die Anspannung sehr groß war, da das Starterfeld mit u.A. Richard Murray, David Hauss, Sven Riederer und Ryan Bailie weltklasse besetzt war, waren wir alle motiviert.
Pünktlich ging es dann auch schon mit dem Line-Up der 15 Teams los. Leider hatten wir als Aufsteigerteam nur noch Platz in der zweiten Startreihe, was aber bei dem Landstart kein großer Nachteil war, solange man sich hinter die guten Schwimmer stellt, was wir auch getan haben.
Das Wasser hatte warme 23°C, also Neoverbot. Auch die Außentemperatur betrug in den Abendstunden noch um die 25°C.
Dann fiel der Startschuss. Ich hatte zwar keine schweren Arme, aber gleich auf den ersten Metern spürte ich, wie ich weder eine gute Frequenz schwimmen konnte, noch in irgendeiner Weise Druck auf die Arme bekam. Komischerweise ging es Max, Pirmin und Sam genauso, also kraulten wir sehr weit hinten im Feld dem Radfahren entgegen. Matja stieg als guter Schwimmer vorne mit aus dem Wasser und fand sich gleich in der zweiten Radgruppe wieder, die später dann mit der dritten Radgruppe auf die erste auffuhr.
Max und ich erwischten gerade mal die fünfte Gruppe und Pirmin und Sam noch eine dahinter. Allein anhand dessen, wer von den mir bekannten in den vorderen Gruppen mit drin saß und wer in meiner war, wusste ich genau, dass ich viel mehr drauf habe.
Ich hatte gehofft nun wenigstens beim Radfahren Gas geben zu können, um die nächste Gruppe einzusammeln, welche anfangs nur 20s vor uns war, aber auch beim Radfahren ging nichts und mitarbeiten wollten von den 10 Mann auch nur zwei oder drei.
Mit einem riesigen Rückstand kamen wir dann zum zweiten Wechsel und beim Laufen war ich ebenfalls von anfang an platt. Ich versuchte noch das beste draus zu machen und konnte als zweitschnellster Läufer meiner Radgruppe auch noch einige schlechtere Läufer aus den vorderen Gruppen einholen, trotzdem weit unter meinem Niveau. Max und Pirmin, die ja eig schneller laufen als ich, ging es sogar noch schlechter.
Auf dem 55. Platz lief ich dann über die Ziellinie, verwirrt von meinem bzw. unseren Rennen. Wenigstens Matja hat ein für seine Verältnisse gutes Rennen abgeliefert, wodurch wir mit dem Team dieses mal wenigstens nicht letzter wurden. (Einzelergebnisse, Teamergebnisse, aktuelle Tabelle)
Vielleicht war die Pause von einer Woche zwischen dem harten Kaderlehrgang und Wettkampf zu kurz, vielleicht hat mein Körper um 20 Uhr abends kein Bock mehr oder vielleicht war es einfach nur ein verdammt schlechter Tag. Jetzt hilft sowieso nur noch nach vorne schauen.
Das nächste Bundesligarennen findet am 28. Juni in Düsseldorf statt und ist gleichzeitig die Deutsche Meisterschaft der Elite. Hoffentlich geht wenigstens bei meinem Lieblingsrennen was! Die Woche davor werde ich als Trainingswettkampf noch den Stadttriathlon in Erding starten.
Der Erholung und dem Training steht jetzt erstmal nichts mehr im Wege, denn sowohl alle Abiturprüfungen, als auch der Führerschein sind geschafft :)
Bis dahin
LG Frederic
Wenigstens noch ein Trostpflaster nach dem Rennen:
Das neben mir (könnte ja sein, dass hier auch Leute mitlesen, die nicht ganz so tief in der Triathlonszene verankert sind) ist Richard Murray, der derzeit schnellste Läufer unter allen Triathleten weltweit (rannte letzte Woche in London eine 14:12 auf 5km)