Lang ist's her seit meinem letzen Blogeintrag hier auf funkfamily,de, ich weiß. Aber ehrlich gesagt gab es auch nicht viel zu bloggen, trotzdem fasse ich die letzten Monate noch einmal kurz zusammen: Bis Ende Januar lief das Training einwandfrei und vor allem im Laufen machte ich wieder einen großen Sprung, was ich auch bei einem Leistungstest über 4x 3000m auf dem Laufband im IAT Leipzig unter Beweis stellen konnte.
Leider ging dann nach einem enttäuschenden zweiten Platz beim Swim and Run in Linz alles den Bach runter und ich musste zweieinhalb Monate mit dem Laufen pausieren wegen einer Ermüdungsfraktur in der linken Schienbein-Innenkante.
Gut, ich könnte jetzt sagen, ich habe diese 10 Wochen genutzt um voll an meiner Schwimmform zu arbeiten. Das hätte ich auch, aber wie einige vielleicht wissen, hab ich nicht öfter als 3-4 mal die Woche die Möglichkeit zum Schwimmen. Außerdem kam noch der 'Abiturstress' hinzu, der abgesehen von der Zeit auch noch die letzten Körner im Kopf raubt, weshalb auch der Blog drunter
leiden musste.
Kein Laufen, eher wenig Schwimmen, bleibt noch das Radfahren, was den Großteil der Trainingsstunden in dieser Zeit einnehmen soll. Das hat es auch und ich konnte mich in der zweiten Disziplin allein durch diese Umfänge und natürlich auch durch entsprechende Trainingsqualität um einiges verbessern. Hinzu kamen noch zwei Trainingslager: Im Februar verbrachte ich 10 Tage mit dem C-Kader der Deutschen Triathlon-Union, zu dem ich ja seit vergangenem Jahr gehöre auf Fuerteventura und um Ostern zwei Wochen mit dem Bayern-Kader in der Toskana. Wenigstens in diesen Phasen konnte ich abgesehen vom Radfahren auch viel Schwimmen und im zweiten der Trainingslager dann auch ganz behutsam wieder in die dritte Disziplin einsteigen.
Auch wenn die Vorbereitung alles andere als gut lief, sehe ich zuversichtlich auf die Saison und freue mich auf die bevorstehenden Wettkämpfe, wo ich dann hoffentlich wenigstens in der zweiten Saisonhälfte noch zulegen kann und nicht wie in den Vorjahren die Formkurve ab Juli nur noch horizontal oder sogar leicht abwärt verläuft.
Das Abitur ist nun schriftlich komplett abgehakt, es folgen noch zwei mündliche Prüfungen nächste Woche und Anfang Juni. Meine Erwartungen für die Wettkämpfe jetzt im Frühjahr halten sich auf jeden Fall in Grenzen, aber ich versuche das Beste rauszuholen, auch wenn ich mich im Moment noch über Knieschmerzen beklagen muss.
Aber genug Gejammere. Am vergangenen Sonntag stand mein erster Triathlon der Saison und auch mein aller erstes Rennen in der 1. Triathlon-Bundesliga auf der Liste.
Letztes Jahr ist das Kiwami Tri Team Grassau (vorher Skins Tri Team) trotz viel Pech im ersten und letzten Rennen, aber mit starken Leistungen in den anderen drei Rennen, aufgestiegen und nachdem wir unser Team über den Winter mit neuen Athleten und Sponsoren geschmückt haben, ging es für Martin Demuth, Maximilian Sperl, Tobias Heining, Julian Erhardt und mich bereits am Samstag auf die Reise zum Teamrennen in Buschhütten (NRW).
Das Format nahm uns auf jeden Fall etwas die Aufregung, denn es versprach sicher sehr viel Spaß. Die 15 Teams mussten mit ihren Athleten 5x 300m im 50m-Becken absolvieren, sobald der letzte der 5 Athleten aus dem Wasser stieg, ging es gemeinsam auf die 25km lange Radstrecke, die über 3 Runden auf einer abgesperrten Autobahn verlief. Man durfte im Team untereinander kreiseln, aber musste 25m Abstand zu anderen Teams halten, es sei denn man überholt diese. Das Laufen, welches man ebenfalls gemeinsam durchstehen musste, waren 5 Runden á 1,1km und am Ende mussten mindestens 4 der 5 Athleten über die Ziellinie laufen.
Der Start war am Sonntag erst um 16:15Uhr, d.h. ausschlafen, gemütlich frühstücken, soweit es am Morgen des Wettkampftages eben gemütlich geht und auch alles Restliche lief ohne Stress ab bis es dann soweit war.
Die Teams wurden zuerst alle einzeln aufgerufen und wir Aufsteiger mit dem Kiwami Tri Team Grassau als erstes. Martin Demuth war bei uns an der Nummer 1. Sobald der Startschuss erfolgte, legten einige Teams ein verdammt hohes Tempo vor, aber wir wussten ja, dass mit dem Schwimmniveau in der Bundesliga nicht zu spaßen ist und machten unser Ding.
Martin hielt sich gut und übergab nach 300m an Maximilian Sperl. Nach Tobi Heining und Juli Erhardt, war dann ich als letzter an der Reihe. Ich fühlte mich im Wasser zwar alles andere als gut, aber die 300m konnte ich schon irgendwie durchprügeln. Im hinteren Mittelfeld der Bundesliga wechselten wir dann gemeinsam auf die Radstrecke und beim ersten Schlagloch musste Max feststellen, dass seine Sattelstütze rein gerutscht war. Das sollte uns aber nicht irritieren (Für ihn bedeutete das halt wesentlich mehr Wiegetritt als üblich) und wir fanden einen sehr guten Rhythmus und konnten nach der ersten Runde sogar bis auf Platz 7 vorfahren.
Motiviert setzten wir dann zum nächsten Überholvorgang an, aber da sind wir wohl etwas zu früh nach links ausgeschert, denn ein Kampfrichter zeigte uns die schwarze Karte (15s Zeitstrafe) wegen Missachtung des Rechtsfahrgebots. Hätte man nicht unbedingt geben müssen, da man an unseren Tempo eigentlich gesehen hat, dass wir mit Geschwindigkeitsüberschuss auf dem Weg nach vorne waren und kurze Zeit später das vordere Team überholt hätten. Aber dsikutieren bringt in solch einer Situation auch nichts und in der nächsten Runde hielten wirbeim Passieren der Penalty-Box für 15s an und alle Teams, die wir schon überholt hatten und noch alle anderen schossen an uns vorbei. Sehr bitter! Natürlich verliert man mit Abbrems- und Beschleunigungsvorgang bei einem solchen Penalty deutlich mehr als nur 15s, wohl eher ca. 1 Minute. :-(
Wir hatten gehofft in der letzten Runde noch einmal alles geben zu können, aber da alle zuvor bereits überholten Teams vor uns jetzt so eng beieinander waren, war es unmöglich zu überholen, da wir sonst das Risiko hatten wieder eine Zeitstrafe zu kassieren. Also blieben wir für den Rest der Radstrecke hinten, aber ich möchte hier schon einmal anmerken, dass wir zu keinem Zeitpunkt Windschatten gefahren sind und uns auch niemand eine zweite schwarze Karte gezeigt hat.
Nach den 25km im 44er Schnitt (hier der Radpart zum analysieren auf Strava) ging es in die zweite Wechselzone, wo dann ein völliges Chaos herrschte. Julian Erhardt stieg bereits am Ende des Radparts aus, da er wegen einer Verletzung, die er sich in der Woche zuvor zugezogen hatte, nicht laufen konnte. Zu viert ging es also auf die Laufstrecke und meine Beine fühlten sich nach diesem Radfahren und dieser Laufvorbereitung überraschend gut an, trotzdem mussten Max, Tobi und Ich uns an das Tempo von Martin anpassen. Nach zwei Runden sah ich dann Tobis Nummer auf der Penalty-Box stehen und er musste alleine 15s warten, da er seinen Helm beim zweiten Wechsel nicht in die Box gelegt hatte. Kann passieren und war auch nicht weiter schlimm, da Tobi die 15s schnell wieder zu lief. Als wir dann wenigstens unseren Mitaufsteiger Schongau überholt hatten, sah ich in der letzten Runde erneut unsere Nummern auf der Penalty-Box stehen, aber dieses mal alle vier Nummern und wir mussten wieder 15s warten. Als wir uns erkundigten weshalb, sagte man uns wegen Windschattenfahren, aber dann hätten sie uns eigentlich eine zweite schwarze Karte beim Radfahren zeigen müssen.
Zwar konnten wir wieder auf Schongau aufschließen, aber auf den letzten Metern zogen sie uns dann noch ab, als ob sie einen fünften Mann zum Schieben dabei gehabt hatten, der vorher mal pausiert hatte ;) Enttäuscht auf Platz 15 liefen wir dann über die Ziellinie. Die Körner die ich beim Laufen übrig gelassen hatte nutzte ich dann, um mich über die zweite Zeitstrafe aufzuregen.
Diese ganzen Zeitstrafen und Julis Verletzung als bester Läufer waren einfach schade, da wir sicher das Potential für eine einstellige Plazierung gehabt hätten, auf der wir nach der ersten Radrunde auch noch lagen. Mund abwischen und auf die Einzelrennen schauen. Solche Teamrennen machen auf jeden Fall immer wieder richtig Spaß, auch wenn man an der genauen Ausgestaltung des Teamformats, so wie es in Buschhütten stattfand, angesichts der enorm hohen Leistungsdichte der Bundesliga noch etwas feilen muss.
Die sportlich fairere Lösung wäre wohl ein Einzelstartmodus der Teams in z.B. Minutenabständen, wenn das Endklassement nicht durch Kampfrichterentscheidungen, sondern primär durch die sportlichen Leistugsunterschiede der Teams definiert werden soll. Auch das Teamrennen der Frauen wurde maßgeblich von einer Zeitstrafe für das in diesem Feld stärkste Radteam aus Erlangen mit Anne Haug, Sophia Saller und Marlene Gomez geprägt.
Am 6. Juni in Kraichgau findet das zweite Rennen der Bundesliga statt und da in den Vorjahren das erste Rennen für uns immer schlecht lief und die nächsten dafür umso besser, sind wir mal zuversichtlich. Für mich ist Kraichgau auch EM-Quali. Auch wenn ich schon mal mehr dran geglaubt habe, ein Funken Hoffnung ist noch da, alle Verletzungen und somit das Lauftraining in den Griff zu bekommen, um dort dann halbwegs fit am Start zu stehen.
Diesen Sonntag steht aber erst noch zum weiteren Formaufbau der Deutschland Cup in Forst an. Ich nehme mir mal keine Platzierung vor, sondern nur ein Rennen mit dem ich zufrieden sein kann.
Bis dahin
LG Frederic
(Ich hoffe, ihr könnt hier jetzt wieder öfter von mir hören :))