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Eigentlich müssen wir völlig verrückt sein ?! 

Letzten Sonntag kamen wir erst spät abends vom Challenge Roth zurück. Dort war ich ja bekanntlich beim Junior Challenge am Freitag und Samstag sportliche Schirmherrin und durfte bei den verschiedenen Kindertriathlons Startschuss geben und Medaillen umhängen. War wirklich eine tolle und rundum gelungene Veranstaltung, bei der weder die Teilnehmer noch die Betreuer und Begleiter zu kurz kamen. Es gab nicht nur für die Athleten Kuchen, Obst und Gegrilltes. Bei einer Tombola konnten die Kinder zahlreiche Preise absahnen. Hat nicht nur mir Spaß gemacht. Rund 800 Leuten an zwei Tagen Medaillen umhängen, unzählige Hände schütteln ist auch nicht so ganz ohne ;-)

Unsere Kinder starteten auch und Anna-Marie erreichte in der Jugend A einen hervorragenden 4. Platz. Marci reihte sich in seiner Altersklasse auf Rang 19 im Mittelfeld ein. Harald und ich gingen mit Frederic in der Wertung der Familienstaffeln an den Start. In  der zweiten Startgruppe konnte ich nach 200 m Schwimmen den Chip an Harald als Erste übergeben. Harald durchpflügte, während der 10 km, mit seinem Zeitfahrrad teilweise das Feld der 10 Minuten zuvor gestarteten ersten Startgruppe und übergab den Chip an Frederic ebenfalls als Erster. Frederic knallte die 2,5 km Schotter-Laufstrecke in einem Schnitt von 3:04 min pro Kilometer herunter und lief ca. als Gesamt Fünftplatzierter von beiden Startgruppen ins Ziel :-) Wir hatten also gewonnen :-) Die Staffel machte Lust auf mehr und war  ein kleiner Vorgeschmack auf weitere Staffeln (ein bisschen liebäugeln wir ja damit, in ein paar Jahren mit einer Familienstaffel bei der Challenge Roth über die Ironman-Distanzen an den Start zu gehen  :-)....Ob Frederic aber in ein paar Jahren mit seinen alten Eltern noch starten will, das steht in den Sternen :-)

Am Challenge Sonntag waren wir dann mit dem Rad in Roth und Umgebung unterwegs und feuerten Schwager/ Bruder/ Onkel Martin kräftig über seine Langdistanz an. Nebenbei konnten wir selbst ein wenig trainieren (Frederic sprang vormittags mal eben für einige Kilometer in den Rothsee, während wir denselbigen laufend umrundeten) und verließen Franken erst spät abends wieder, um gegen Mitternacht wieder daheim in Unterwössen anzukommen.

Wir waren also zu Beginn der Woche erst einmal richtig geplättet. So, als hätten wir die Langdistanz schon selbst gefinisht. Dabei sollte es doch erst richtig los gehen :-)

Die meisten Taschen habe ich die Arbeitswoche über gar nicht ausgepackt, wollten (?) wir am Freitag doch schon wieder auf die Autobahn.

Deutsche Meisterschaften der Jugend und Juniorenin Grimma (Frederics absoluter Saisonhöhepunkt)standen an.

Frederic war gut vorbereitet und konnte sein Rennen wie ein junges Rennpferd gar nicht erwarten.

Leider benötigten wir bei dem Reiseverkehr am Freitag und wegen diverser Baustellen siebeneinhalb Stunden nach Grimma. Naja. die Woche zuvor dauerten die 280km nach Roth auch staubedingt fünf Stunden, so dass diese Verzögerungen durchaus nicht überraschend kamen...Nach unserer Ankunft testeten wir gleich einmal mit Neo schwimmend die Strömungsverhältnisse in der relativen kühlen Mulde (so heißt der Fluss, in dem Frederic tags zuvor schwimmen solte) :-) So wurden wir wenigstens wieder ein wenig wach :-)

Erst danach ging es ins Hotel, wo sich schon alle anderen bayerischen Athleten, die Trainer und einige Eltern befanden. Gute Stimmung im Team! Gespannte Erwartung, was der nächste Tag, auf den jeder der Kaderathleten über viele Monate hinweg akribisch hintrainiert hatte, wohl bringen mag...

Das Wetter am Samstag ließ erst einmal zu wünschen übrig. Immer wieder gab es Sturm, Regen, Hagel und Sonne abwechselnd. Die Straßen waren nass. Bei einer 5 km Runde, mit je 15 Kurven, einem längeren Berg von 9% Steigung und vielen Kopfsteinpflaster-Passagen keine leichte zu absolvierende Radstrecke für den Nachwuchs.

Der eigentliche Wettkampf begann erst am Samstag, um 17 Uhr, mit dem Rennen der Juniorinnen.  Seit 16 Uhr hatte es nicht mehr geregnet. Die Sonne hatte sich endlich durchgesetzt. Bei den Juniorinnen gab es gleich die erste Medaille für Bayern. Platz 2 für Marlene Gomez-Islinger. Außerdem erreichten die Bayerischen Athletinnen noch einen 5. und 8. Rang, was Platz 2 in der Mannschaftswertung bedeutete. Super ! :-)

Motivation für die nächsten Rennen !

Schülerinnen A: Sarah Neukam holte hier ebenfalls einen Deutschen Vizetitel. Mit Rang 11 für Laura Pfohl, Frederics Vereinskollegin von der SG Katek Grassau und einen 12. Platz von Anabel Knoll sprang ein 3. Platz in der Mannschaftswertung heraus. Klasse!

Weiterer Motivationsschub für die nächsten Rennen !

Frederic hatte mittlerweile eingecheckt, sich warm gelaufen und den Neo angezogen.

Punkt 18.35 Uhr durften 80 vor Kraft  und beginnendem pubertätsbedingtem Testosteroneinschuss strotzende Jugendliche ins Wasser zum Einschwimmen. Schon hier hatte man beim Zusehen das Gefühl, der Wettkampf hätte schon begonnen ! Weit gefehlt.

Das ist noch nicht der Wettkampf, sondern das Schwimmen zur eigentlichen Startlinie (und gleichzeitig natürlich der Kampf um die beste Startposition)

Alle Jugend B Athleten mussten noch einmal aus dem Wasser, um vor dem offiziellen Start über die Zeitmatte zu gehen.

18.45 Uhr Startschuss für Frederic.

Und da es eben sein Rennen war und wir als Eltern nur bangend, hoffend und anfeuernd am Straßenrand standen, sollte er das Rennen auch selbst erzählen! Hier ist sein Bericht :-)

Grimma – Am Samstag, den 14.7.2012 fanden für mich, Frederic Funk, die Deutschen Meisterschaften im Triathlon in Grimma/Sachsen  statt. Schon am Freitagvormittag ging es los auf eine knapp 8-stündige Autofahrt, die immer wieder durch Staus unterbrochen wurde. Am Abend angekommen wurden erst einmal die Strecken besichtigt: Schwimmen war in einem Fluss, der Mulde, wo man erst gegen die Strömung bis zu einer Wendeboje schwimmen musste und dann mit der Strömung zurück. Das Radfahren bestand aus 3 kurvigen Runden. In jeder Runde war ein längerer Berg zu absolvieren, was ein kleiner Vorteil für mich sein könnte, weil es bei uns in der Gegend nicht viel anderes gibt. Die dritte Disziplin, das Laufen, ging 2 Runden auf Kopfsteinpflaster durch die Altstadt.
Da der Start erst am Samstagabend war konnte ich ausschlafen und dann in Ruhe mit dem Bayern-Kader frühstücken. Um 14:30Uhr haben wir dann unsere Startunterlagen bekommen und ab 17Uhr konnte man das Rad und die Laufschuhe in die jeweiligen Wechselzonen einchecken. Dann ging alles kurz auf knapp: einlaufen, Neopren anziehen (Dieser war in meiner Altersklasse beim Schwimmen Pflicht, weil das Wasser doch nur  18°C hatte), einschwimmen und pünktlich um 18:45 Uhr abends fiel der Startschuss. Meine Altersklasse war, wie auch schon beim letzten Deutschland Cup, mit knapp 80 Jugendlichen die teilnehmerstärkste Altersklasse. Die Mulde war nur knapp 50m breit. So wurde nach dem Startschuss erst einmal heftig um die besten Schwimmpositionen „geprügelt“. Ich konnte mich gut durchsetzen und ging ungefähr als 10ter an die Wendeboje. Auf dem Rückweg hab ich dann eine Aufholjagd gestartet und bin als dritter aus dem Wasser.


Der Wechsel verlief gut und mit drei anderen sprang ich dann aufs Rad. Da der Berg unmittelbar nach der Wechselzone kam, machten die anderen erst einmal richtig Druck. Ich konnte aber gut folgen, sparte aber meine Kraft für das flachere Stück an der Spitze des Berges, weil ich wusste, da werden die anderen dann keine Kraft mehr haben. So war es. Ich konnte mich erst 50m, dann 100m schließlich rund 200m vor die Gruppe setzen und fuhr dann so alleine 2 der 3 Runden ohne schützenden Windschatten. Dies hätte ich (rückblickend betrachtet) wohl erst ab der 2ten Runde statt der ab der ersten Runde machen sollen, denn mir selbst  ging auch irgendwann die Kraft aus und so ließ ich mich in die inzwischen nur noch zwei Mann starke Verfolgergruppe  zurückfallen. Die letzte Runde haben wir noch gut harmoniert und uns mit dem Vorfahren abgewechselt.

Dann kam auch schon der zweite Wechsel und das Laufen. Die Positionen ergaben sich schnell. Peer Sönksen (Mecklenburg-Vorpommern), welcher auch den ersten Deutschland Cup in Halle gewonnen hatte, lief schnell von mir weg, weil ich immer noch leicht vom Radfahren angeschlagen war.

(Frederic hinter 

Da Laufen eigentlich eine meiner Stärken ist konnte ich mich aber immerhin schnell vom Drittplatzierten absetzten und so liefen wir 2 Runden und dann ab ins Ziel. Mit der Bayernfahne in den Händen machte ich einen sehenswerten Zieleinlauf und freute mich über den Deutschen Vize Meister- Titel.
Bei der Siegerehrung hab ich dann noch mein erstes Preisgeld (30€ ;-) ) abgesahnt und am Tag darauf ging es auch schon wieder heim. Mit diesem Titel werde ich für die kommende Saison sehr zuversichtlich sein, auch wenn ich nächstes Jahr wieder (dann steige ich auf ich in die Jugend A) der jüngere Jahrgang im Starterfeld, dass bei den Jugend- und Schülerklassen jeweils zwei Jahrgänge umfasst, sein werde.


Also noch zwei Vizemeistertitel für Bayern ! Einzelmedaille für Frederic und in der Mannschaftswertung der Jugend B, denn die anderen bayerischen Starter Niklas Schumann und Arthur Gousset erreichten einen 12. Und 15. Rang.

Bei der weiblichen Jugend B überzeugte einmal mehr Michelle Braun mit einem 4. Platz ! :-)

Ergebnisse unter : http://www.dtu-info.de/ergebnisse.html

Gegen 20.30 Uhr packten wir wieder das Auto. Frederic wollte in Grimma bleiben, um natürlich die Siegerehrung ausgiebig zu genießen, am Sonntag noch die weiteren bayerischen Athleten (Junioren und Jugend A) anzufeuern und dann erst  mit Freunden zurück nach Unterwössen zu fahren. Die Meisterschaften waren wirklich sehr gut organisiert. Hier muss man den Organisatoren ein großes Lob aussprechen. Bei den vielen verschiedenen Distanzen, die die Jugend zu absolvieren hatte, keine leichte Angelegenheit . Auch die Anwohner blieben völlig entspannt, obwohl sie überall zugeparkt wurden !

Harald und ich mussten Grimma schon am Samstag wieder verlassen. Wollten wir doch am Sonntag beim Karlsfelder Triathlon über die Olympische Distanz starten.

Mittlerweile hatten wir unser Adrenalin verschossen. Müdigkeit stellte sich ein.

Trotz allem stand uns eine 3-stündige Autofahrt nach Nürnberg bevor. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Restaurant mit dem großen gelben M und an einer Tankstelle, erreichten wir nach Mitternacht mein altes Zuhause in Röthenbach an der Pegnitz.

Einige Stunden später knapp vor 5 Uhr klingelte der Wecker unbarmherzig schon wieder. Kurzes Frühstück und wir begaben uns wieder auf die Autobahn Richtung München.

Müde ! Ausgepumpt ! Aber motiviert ! :-)

Gott sei Dank waren wir rechtzeitig am Wettkampfort in Karlsfeld, da meine Scheibe ungeplant mal wieder einen Schleicher aufwies und Luft verlor. So geriet Harald in Vorwettkampfstress und musste 15 Minuten vor Schließen der Wechselzone auf die Schnelle nochmal einen Schlauch wechseln. Aber das liebt er ! :-)

Auch wir konnten es Frederic und den anderen bayerischen Athleten nachmachen und finishten beide als Gesamt Zweitplatzierte (1. AK). :-)

Bei den Herren gewann Markus Hörmann mit einer souveränen Laufzeit von 32 min, die es ihm möglich machte, den deutliche Vorsprung von Harald nach dem Radfahren noch zu egalisieren . Dritter wurde Ralf Preissl. Bei den Damen siegte ebenfalls eine starke Läuferin, Astrid Zunner-Ferstl. Immerhin konnten Harald und ich als erste vom Rad steigen :-) Ich konnte froh sein, dass die Laufstrecke nicht noch einmal 300 m länger war, sonst hätte ich womöglich den zweiten Platz nicht halten können. So konnte ich doch noch knapp vor Heike Priess ins Ziel laufen :-)

Der Karlsfelder Triathlon ist seit Jahren ein Traditionsrennen in Bayern. Immer top organisiert, zahlreiche Zuschauer und gut besucht !

Während des Rennens wurde ich ab und an wach :-) Laufen können Harald und ich wieder schmerzfrei ! Das lässt auf mehr hoffen :-). Die Saison begann gesundheitsbedingt doch sehr holprig, aber jetzt knapp vor dem Ostseeman hat sich anscheinend die Form doch noch halbwegs eingestellt, auch wenn uns natürlich einige Lauf- und Radkilometer fehlen, die man in der Kürze der restlichen Vorbereitungszeit schwerlich nachholen kann.

Am Nachmittag begaben wir uns dann abermals auf die Autobahn Richtung Süden.

2 Stunden später, aber nach gesamt gefahrenen 1300 PKW-km über das Wochenende kamen wir wieder in Unterwössen an.

Nun sind wir erst einmal platt !

Nächstes Wochenende bleiben wir definitv daheim ! Die Taschen habe ich schon wieder ausgepackt ! :-)

Gute Erholung !