Drucken
Hauptkategorie: News
Zugriffe: 6158

Eigentlich sollten an dieser Stelle noch jeweils ein Bericht über Frederics Swim and Run in Vohenstrauß (Platz 2), den Grassauer-Straßenlauf über 10 km, den Harald in der Gesamtwertung als Sieger für sich entscheiden konnte und wir restlichen Funkfamily-Mitglieder auch nicht schlecht abgeschnitten haben (Heike 2. Gesamt / Frederic 2./ Anna-Marie 5. und Marci 6.) und ein Bericht über unser alljährliches Trainingslager in der Toskana stehen, aber irgendwie fehlt uns immer die Zeit und die Ruhe etwas zu schreiben.

Da heute Sonntag ist, wir sowieso nicht Rasenmähen oder sonstige Reparaturarbeiten am Haus erledigen dürfen, die Übertrittszeugnisse für meine Klasse schon letzte Woche herausgegeben wurden, komme ich nun doch dazu wenigsten einen kleinen Wettkampfbericht unseres gestrigen ½-Iron-Triathlon in Österreich an der Grenze zu Slowenien abzugeben.

T1

In unserem Alter ist man ja immer auf der Suche nach neuen Wettkämpfen, die aber auch innerhalb kürzester Zeit erreichbar sind. Die 350km entfernte Slowenische Grenze gehört ganz sicher nicht zu dieser Kategorie (leicht erreichbar), aber da ich auf die Mitteldistanz in Graz schon vor einigen Jahren aufmerksam wurde und uns dieses Jahr der Termin für diese Veranstaltung gut in den Wettkampfkalender passte, meldeten wir uns letzten Mittwoch noch kurzfristig zu dem Wettkampf an. In der Toskana konnten Harald und ich uns kein einziges Mal dazu durchringen, nach dem Radfahren noch in die Laufschuhe zu steigen, um einige Kilometer zu laufen. Der Ruf des Cappuccino war einfach zu stark gewesen So sollte der erste Wettkampf in der Saison gleich als lange intensive Einheit und als Wechseltraining  herhalten.

Die Form stimmt noch nicht wirklich, die Müdigkeit vom Trainingslager lag noch in den Beinen…aber irgendwann muss die Saison ja beginnen, auch wenn der erste Wettkampf immer schwer fällt.

Die Fahrt Richtung Slowenien ist aus unserer Richtung nicht die schnellste Sache. Tunnels über Tunnels Richtung Graz, dazu Baustellen. Nach 4 h Fahrt konnten wir, gegen 22 Uhr am Freitag, unser Zelt am Veranstaltungsort, dem Röcksee in Mureck, aufstellen. Die Kinder lieben Zelten …aber ich hab auch gar nicht schlecht geschlafen.

Am Samstag  begaben wir uns dann um 7.30 Uhr zur Startunterlagenausgabe. T-Shirt, Aufkleber mit der Startnummer und viel Werbung mit 2 Säften und Müsliriegeln gab´s in der Tüte. Von den Säften und den Müsliriegeln haben Harald und ich nie etwas gesehen, nur flüchtig beim Hineinschauen in die Tüte ….aber schätzungsweise wissen unsere Kinder besser darüber Bescheid und wissen möglicherweise auch noch, wie sie schmecken

Wir wurden vor dem Start nur mit einem Edding beschriftet, brauchten ansonsten keine Startnummer, nur einen Aufkleber am Helm und am Rad. Die Räder waren aufgerüstet wie bei einem Ironman, da nur eine Verpflegungsstation  auf einer 42 km  Runde beim Radeln angekündigt war.

10 Uhr war Start für die Herren, 10.08 Start der nur ca. 20 Damen und an die 10 Staffelschwimmer. Das versprach ein einsames Rennen zu werden. Die Temperatur des Sees war gerade richtig und ich wäre gerne noch ein paar Runden mehr geschwommen. Die 2km lange Schwimmstrecke (2 Runden) konnten wir beide nahezu zeitgleich, trotz unterschiedlicher Startgruppe, in 23 min. absolvieren (wer rechnen kann, bemerkt sofort, dass die Sache mit den 2 Kilometern nicht stimmen kann )

Die Radstrecke betrug 86 km. Wir mussten auch hier 2 Runden absolvieren und eine Radrunde hatte nicht wirklich viele Höhenmeter (290 HM pro Runde), war aber ziemlich unangenehm zu fahren, da die ersten 20 km immer leicht ansteigend waren und das bei immer stärker werdendem Gegenwind. Dafür konnte man die letzten 15 km der Radrunde den Rückenwind „genießen.

Heike vor dem Wechsel aufs Bike

Die erste Runde verlief bei Harald und mir ganz ordentlich. Harald fuhr einen 41er-Schnitt ich einen 36er.  Wir konnten aber beide den Druck nicht halten und das lag nicht (nur) an unserer aktuellen Form. Die Temperaturen stiegen auf 27 Grad, so dass nach 45km die beiden mitgenommenen Radflaschen mit knapp über 1l Flüssigkeit bereits leer waren. Zeit also für ordentlichen Flüssigkeits ( und Energie-) Nachschub an der einzeigen vom Veranstalter vorgesehenen Verpflegungsstation: An dieser gab es aber überraschenderweise (oder soll ich sagen bestürzenderweise) ungeöffnete 0,33 l Wasserflaschen (und zwar nur eine pro Teilnehmer) und Papp-Becher mit Wasser !! Wenigsten stand sie in einem ebenen Stück. Als wir 1995 in Schwerin die Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz absolviert haben, hatte der Veranstalter eine Verpflegungsstation an einem Bergabstück platziert und auch Becher mit Wasser herausgegeben. Nun versucht mal in voller Fahrt das Wasser zu erhalten. Es war also eine Vollbremsung angesagt und dann hast du auch nur ein Flasche, bzw. einen Becher Wasser erhalten. Harald hat sogar noch überlegt umzudrehen und sich einige Becher Wasser vorne in die Lenker- Flasche zu gießen, es aber dann doch sein lassen. Gut, die anderen Athleten mussten da auch durch. Um bei ungewollt  reduzierter Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr das Rennen nicht in einem Fisko enden zu lassen, mussten wir zwangsläufig in der zweiten Radrunde spürbar das zuvor gewählte Anfangstempo reduzieren (Für Datenfreaks: Haralds Radsplit  mit Watt-, Puls-, Geschwindigkeits und Trittfrequenzaufzeichnung gibt's hier, Heikes Datei ist hier online

Kurz vor T2

Teile der Herrenspitze, denen es ebenso wie Harald ergangen war, hat sich nach dem Wechsel erst einmal an der ersten Verpflegungsstation einige Becher mehr Wasser und Iso als sonst  gegönnt, bevor sie sich auf den Halbmarathon (2 Runden) begaben. Die ersten 4 km glichen einem Crosslauf (Schotter, Wiese, Kies), der zweite Teil der Runde fand auf einem Radweg statt. Hier gab es 4 Verpflegungsstationen mit Wasser, Iso und Müsliriegeln, sowie Bananen. Hier gab's also nix zu meckern (dass es Cola nur an einer Station und keine Gels gerell gab, wussten wir schon vorher und hatten uns darauf eingestellt. Die Strecke war kurzweilig (Gott sei Dank!!), denn die Beine gaben nicht mehr viel her. Das Laufen war ein richtiger Kampf.

Harald finishte als Gesamt 8. und ich konnte 3. werden, nachdem ich nach dem Radfahren als Zweite in die Wechselzone kam und von der Siegerin Kristina Lapinova aus der Slowakei noch überholt wurde. Zweite wurde Constance Mochar aus Österreich. Das Zielbüffett für die Athleten entpuppte sich dann als unschlagbar. Da könnten sich die Veranstalter vom Ironman Regensburg mal ne Scheibe abschneiden !!! Gulaschsuppe mit Semmeln, Salzgebäck, Kuchen, Müsliriegel…… wenn man da mal Hunger gehabt hätte. Gott sei Dank haben wir 3 Kinder, die uns immer gerne beim Essen helfen und die Verranstalter waren dort so gastfreundlich und unverkrampft, dass durchaus auch Angehörige/Supporter das überreichliche Zielbüffet mitnutzen durften.  Die Lust auf salzige Sachen konnte gestillt werden ! …auch wenn wir auf der Heimfahrt es nicht geschafft haben, am MC vorbei zu fahren. Es musste nochmal Nachschub an Salzigms, Fetten her.

Unsere Altersklasse konnten wir gewinnen. Mit ein wenig Preisgeld und Warengutscheinen, sowie einen Blumenstrauß (!) konnten wir uns wieder auf den Heimweg begeben. Benzinkosten, Mautgebühren, Campingplatzgebühren und die Kosten für das viele Eis der Kinder konnten wir somit abdecken.

Der Wettkampf war wirklich einmal etwas ganz anderes. Es wurde kaum Deutsch gesprochen, da Teilnehmer aus Bosnien, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Italien, Tschechien, der Slowakei und eigentlich nur wenige Österreicher und nur 3 Deutsche am Start waren.  Angefeuert wurde mit „Brava“  …wenn mal ein Zuschauer auf der Strecke stand. Bezeichnend, dass unter den ersten Zehn der Gesamtwertung mit Harald und dem amtierenden österreichischenLangdistanzmeister Andreas Fuchs nur zwei deutschsprachige Athleten vertreten waren--> und das bei einer Veranstaltung, die immerhin  in Österreich stattfand.!

Im Großen und Ganzen eine schöne familiäre Veranstaltung und (wenn man die Probleme mit der Verprflegungsstation auf der RAdstrecke mal ausklammert) absolut zum Weiterempfehlen!

Außerdem weiß man wieder, was und wie man trainieren sollte, welche Einheiten wichtig sind, damit ein Wettkampf auch nicht nur gut sondern sehr gut laufen kann. Auch wenn lockeres Training mit Cappuccinopausen mittlerweile viiiieel mehr Spaß macht.